Notizen |
- Martha HENSEL ist mit 8 Rindern erst am 22.2.1945 aus Königsberg per Schiff geflüchtet.
Information von Hella PATSCHKE 24.04.2013
Hellas Mutter war wohl eine Frohnatur und hat gerne und viel gelacht – wenn ihr Mann nicht da war, hat sie auch mal das Grammophon angestellt und dann mit den Töchtern getanzt.
Sie hat in Brosowen Schuhe machen gelernt, hatte auch die Werkzeuge dafür und stellte erst wenige, dann immer mehr Schuhe für die Damen Brosowens her: jede wollte neue Schuhe für Hochzeiten, passend zum Kleid. So dass sie später die Nachfrage kaum noch bewältigen konnte. Sie hat wohl lange dort auf dem elterlichen Hof gelebt und gearbeitet.
Flucht: Hellas Familie hat ja in Neuhausen- Tiergarten (12 km von Königsberg entfernt) gewohnt. Am 27.1. kam ein deutscher Soldat auf den Hof, und war entsetzt, dass sie noch da waren mit allen Kindern, und forderte sie auf, sofort zu flüchten. Als sie den Pferdewagen packten, fielen wohl Schüsse und die Pferde gingen durch. So machten sie sich mit einer Tasche zu essen in der Hand zu Fuß auf den Weg nach Königsberg – alle 10 zusammen.
Dort kamen sie in einen Bunker. Als da Seuchen ausbrachen, wurden sie umquartiert in verlassene Königsberger Wohnungen (Hellas Familie kam in die Wohnung der Familie Mordass). In Königsberg lagen viele Tote und es war dort schrecklich, sagt Hella. Ende Februar 45 konnten sie ein Schiff nach Danzig bekommen.
Dort ging es weiter mit dem Zug nach Kolberg, mit einem kleinen Schiff von Kolberg nach Swinemünde, von dort mit dem Zug nach Rostock.
Dort wurden alle Flüchtlinge nach Mecklenburg verteilt. Familie Patschke kam nach Plau, und 46 nach Vietlübbe bei Lübz und Plau. Dort blieb die Familie bis 1959.
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